Montag, 4. März 2019

Erste Safari 01.03.2019

Guten Abend :)
Heute war es soweit, Nina und ich waren mit der Klasse 8 auf Safari. Unser Wecker klingelte um 3.00 damit wir überpünktlichen Deutschen um 3.50 fertig sind, da es um 4.00 los gehen sollte.
Naja, wir standen dann draußen und haben vergessen, dass die kenianischen Uhren hier anders ticken. Denn wenn es vier Uhr heißt dann heißt es nicht unbedingt vier Uhr, sondern ab 4 Uhr bis irgendwann im Laufe des Tages. Nina und ich hatten schon Panik, dass der Bus ohne uns gefahren ist, vor allem wenn man überlegt, dass das eine Klassenfahrt war (in Deutschland wären alle Eltern ab 3.40 da und wenn der Bus nicht um 3.55 da wäre, dann würde die ersten Eltern anfangen mit ihren Hufen zu scharren und spätestens um 4.05 würde der Lehrer die Organisation anrufen :D) und hier ist alles ganz entspannt und chillig.
Und wir? Wir sind hier wie die aufgescheuchten Hühner über den Platz gelaufen aber niemand war da außer der Schulleiter. :D Um halb fünf kam dann der Safari Leiter und die Busse und dann wurde erstmal ganz entspannt ein Käffchen getrunken, alles gaaaaanz entspannt :D 
Um fünf sind wir dann alle los und nach 3 Stunden Fahrt über Straßen, Feldwege, Buckelpisten und andere Wege kamen wir am Tor der Maasai Mara an. Nach einem schönen Frühstück ging es los. Wir haben viele Tiere gesehen, unter anderem Löwen, Elefanten, Gnus, Warzenschweine, Antilopen, Nilpferde, Krokodile und viele mehr. Das war so beeindruckend. Die Maasai Mara ist riesig und wunderschön und es war eine Ehre dass wir mitfahren durften und diese Erfahrung sammeln konnten!!!
Alle Kinder und Lehrer und besonders Nina und ich waren super glücklich und sprachlos von den Eindrücken. Die Kinder fanden vor allem die Flugzeuge, mit denen ein paar Touristen in die Maasai Mara fliegen am spannendsten. Viele von ihnen wollen nämlich Pilot oder Pilotin werden. Wir haben schon viele Plakate mit den Kindern gemalt, auf denen sie ihre Wünsche für die Zukunft geschrieben und gemalt haben. Das war sehr süß und sehr ähnlich zu Kinderwünschen bei uns. Viele wollen Ingenieur, Arzt oder Jurist werden und manche sogar Präsident. Viele beten zu Gott, dass sie gut in ihrer Abschlussprüfung abschneiden und ein Junge aus der siebten Klasse war besonders süß, weil er gerne eine seiner Mitschülerinnen später heiraten möchte und sie so tut als ob sie das nicht will ;)

Nach unserem Besuch des Flugplatzes musste ich erstmal schlucken. Es ist krass zu sehen, wie manche Touristen, die Kinder als Sehenswürdigkeit und nicht als Menschen ansehen. Sie fühlen sich wirklich als besser und überlegen, weil sie viel mehr Geld haben und wollen dann Bilder inmitten der Kinder machen (aber dann noch bitte nicht anfassen!) um diese dann zuhause zu zeigen. Oder sie laufen an den Kindern vorbei und winken ihnen dann von oben herab zu, so als wären sie die Könige höchstpersönlich. Das war so ätzend!!
Das ist echt schrecklich und Nina und ich wurden so wütend, dass wir wie kleine Terrier auf manche fotografierenden Touristen losgegangen sind und mal gefragt haben, was sie da genau machen und ihnen gesagt haben, dass es unhöflich ist einfach Menschen ohne sie zu fragen, zu fotografieren. Nina und ich fühlen uns schon unwohl wenn in Suswa z.B 30 Leute innerhalb 10 Minuten Mzungu also "Guck mal da, ein Weißer" zu uns sagen und uns beobachten, obwohl uns keiner dort was Böses will. Man möchte einfach nicht auffallen und diese Touristen fotografieren die Kinder wie die Tiere, die sie auf der Safari sehen. Manche Leute sollten sich echt mal überlegen, wie sie sich verhalten. Dieses Getue als wäre man was besseres nur weil man sich so einen Privatflug leisten kann ist einfach nur Scheiße und wirft ein ganz falsches Bild auf Europa und diese Leute bringen auch ein falsches Bild von Kenia und den Maasais nach Europa!Es geht den Kindern hier nämlich sehr gut und sie sind sehr glücklich hier und sie sind keine Touristenattraktion. 

Nach einem schönen Picknick zu Mittag mitten im Reservat unter einem Baum haben wir uns noch ein paar Affen, Büffel, Krokodile, Zebras, Giraffen und Ferien Lodges angeschaut. Wir wurden dann noch von einem Maasai Hotel Manager zum Essen eingeladen. Die Leute sind hier wirklich sehr gastfreundlich und herzlich.
Spät Abends sind wir dann zurück zur Schule gefahren. Wir waren fast 18 Stunden unterwegs, Nina und ich waren dementsprechend völlig fertig und mäde aber alle waren super glücklich !
Als wir dann wieder an der Schule waren sind wir schnell duschen gegangen als auf einmal die Maus in meine Dusche kam. Mit Schwung bin ich auf den Klodeckel gesprungen und dann haben Nina und ich die Maus mit viel Kreischerei und Arbeit eingefangen gekriegt :D
Dann ging es nur noch ins Bett und die Kinder haben noch bis spät in die Nacht den Anderen von dem tollen Trip erzählt.
Ein unvergesslicher Tag!

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